Am liebsten wieder zusammen

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Am liebsten wieder zusammen

Länderrat und Verbandsrat tagten in Frankfurt

Eine umfangreiche Tagesordnung beschäftigte die Vertretungen der Landes- und Fachverbände auf ihrem zweitägigen Treffen in Frankfurt.

Mit der Strukturreform 2012 wurde der Hauptausschuss des DTV in zwei Gremien aufgeteilt. Der neue Länderrat versammelte die Vorstände (Vorsitzende, Präsident/innen) der Landestanzsportverbände und sollte sich mit den Themen befassen, die für die Fachverbände nicht von Interesse sind. Der Verbandsrat trat an die Stelle des ehemaligen Hauptausschusses und setzt sich aus den Vorständen der Landes- und Fachverbände (einschließlich Mitglieder nach § 6.8 der Satzung – Institutionen) zusammen. Auf der Sitzung am 29. und 30. April in Frankfurt wurde in beiden Gremien der Wunsch laut, doch künftig wieder gemeinsam und alle zusammen zu tagen. Das DTV-Präsidium kommt dem Wunsch nach und wird die Herbstsitzung der beiden Gremien entsprechend organisieren.

Aus dem Länderrat
Eine wesentliche Aufgabe des Länderrats ist die Bestätigung oder Kenntnisnahme der Beschlüsse aus der letzten SAS-Sitzung. Dieser Aufgabe kam das Gremium einstimmig nach. Damit sind folgende Veränderungen im Sportbetrieb beschlossen:

  • Einführung von Deutschlandpokalen U 21 in Standard und Latein. Das Pilotprojekt läuft über zwei Jahre, die neuen Pokale werden erstmals noch für 2017 ausgeschrieben und – falls sich Ausrichter finden – durchgeführt.
  • Einführung der DTV-Rangliste Senioren III S-Standard. Die Rangliste wird zum 1.1.2018 eingeführt, hat aber auf die Zulassung zum Deutschlandpokal der Senioren III 2018 noch keinen Einfluss. Die Serie Goldene 55 bleibt weiterhin bestehen.
  • Keine Rising Stars mehr – Das Pilotprojekt „Rising Star Turniere“ wird beendet. Die Beteiligung an den Turnieren war sehr niedrig, so dass es ab 2018 keine DTV-Turniere für Rising Stars mehr geben wird.
  • Landesmeisterschaften Zehn Tänze. Für alle Altersgruppen sollen Landesmeisterschaften über Zehn Tänze ermöglicht werden. Voraussetzung für den Start bei Deutschen Meisterschaften über Zehn Tänze bleibt die vorherige Teilnahme an der jeweiligen Gebietsmeisterschaft.

Aus dem Verbandsrat

Neue Ehrung, neues DTSA
In den Jahren, in denen kein Verbandstag stattfindet, trifft der Verbandsrat wichtige Entscheidungen stellvertretend für den Verbandstag. Das betrifft zum Beispiel die Entlastung des Präsidiums, die einstimmig erteilt wurde und den Haushaltsrahmenplan 2017/2018, der ebenfalls einstimmig beschlossen wurde.

Der Verbandsrat hat aber noch weitere stellvertretende Beschlüsse gefasst: Die Verleihungsordnung wurde um eine weitere Ehrung ergänzt. Zu den Ehrennadeln in Bronze, Silber und Gold, der Trainer-Ehrennadel und der Ehrenplakette kommt die Sportplakette für besondere Verdienste oder außergewöhnliche Erfolge. Ebenfalls ausgebaut wurden die Stufen des Deutschen Tanzsportabzeichens (DTSA). Nach Bronze, Silber und Gold kann nun auch „Brillant“ erworben werden. Hierfür sind „mindestens 6 verschiedene Tänze mit jeweils mindestens zehn Figuren/Schrittfolgen“ erforderlich. Passend dazu wurde die Finanzordnung geändert mit den Gebühren für das DTSA (Tanzsternchen unverändert 3 Euro, Bronze bis Gold jetzt 8 Euro, Brillant (neu) 10 Euro.

Internationales
Der Verbandsrat wurde über die anstehenden internationalen Termine informiert. Der jährliche „Verbandstag“ der WDSF (Annual General Meeting) findet im Juni in Singapur mit Neuwahlen des Präsidiums und einer Fülle von Anträgen statt. Der DTV hat ebenfalls einen Antrag gestellt, um die Lehre in die Competition Rules einzugliedern.

Auch Dancesport Europe wird seine Mitgliederversammlung in Singapur abhalten, weil sich die Mitglieder dort ohnehin aufhalten, auch wenn Singapur gewiss nicht in Europa liegt.

Von besonderer Bedeutung für den Tanzsport werden die nächsten Youth Olympic Games (YOG) sein. Erstmals ist Tanzsport vertreten mit der Disziplin „Breaking“. Deutschland steht bei der WDSF auf der Liste der Länder, die für die Teilnahme an den YOG 2018 in Buenos Aires in Frage kommen. Wie Präsidentin Heidi Estler ausführte, wird der Tanzsport damit „ein Stückchen olympischer“ werden.

Bei den World Games der nicht im olympischen Programm vertretenen Sportarten ist Tanzsport schon länger etabliert. In diesem Jahr finden die World Games in Wroclaw (Polen) statt. Getanzt wird Standard, Latein, Rock’n’Roll und Salsa. Der DTV tritt in Standard im Benedetto Ferruggia/Claudia Köhler und im Rock’n’Roll mit Tobias Bludau/Michelle Uhl an.

Allgemeine Verbandsführung
Good Governance ist ein neuer Themenbereich aus dem Deutschen Olympischen Sportbund, der auf nationaler Ebene sowie bereits in Landes- und Fachverbänden seinen Weg bahnt. Über erste Aktivitäten der dafür eingerichteten Arbeitsgruppe wurde berichtet.

Lehre und „Sport pro Gesundheit“
Zum ersten Mal bietet der DTV eine Ausbildung zum Übungsleiter B Prävention an. Der Lehrgang findet zwar erst im vierten Quartal statt, aber es liegen schon sechs Anmeldungen vor.

Die Lizenz Übungsleiter B-Prävention ist Voraussetzung, damit ein Verein sich beim DOSB akkreditieren und Kurse unter dem Qualitätssiegel „Sport pro Gesundheit“ anbieten kann. Die Lizenz muss nicht im Tanzsport erworben worden sein, aber dann ist zusätzlich die Trainer C-Lizenz Tanzsport erforderlich. Das Manual „Gesunde Haltung – freie Bewegung“ wird zurzeit für den Druck vorbereitet.

Jugend
In einigen Landesverbänden gibt es schon rege Aktivitäten zu Schule und Tanzsport. Mit einem Bundeswettbewerb „Tanzen in Schulen“ soll eine breite Basis etabliert werden. Jeder Landesverband kann zwei Mannschaften entsenden. Landesverbände mit eigenen Landesentscheiden können diese zur Qualifikation heranziehen.

Presse
Die Newsletter, die aus dem Content Management System der Webseite von www.tanzsport.de verschickt werden, wurden in neuem Outfit in Betrieb genommen. Die letzten drei Ausgaben des Tanzspiegels waren redaktionell verändert. Nach Auffassung des Verbandsrats soll dieser Weg der redaktionellen Aufwertung weiter beschritten werden.

von Ulrike Sander-Reis Uhr

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