"GEMEINSAM.MEHR.­BEWEGEN."

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"GEMEINSAM.MEHR.­BEWEGEN."

20. DOSB-Mitgliederversammlung am 2. Dezember 2023

Foto: Thomas Wehling

Nach den Präsidiumswahlen im vorigen Jahr fanden die DOSB-Verbandstagungen heuer wieder ganz normal mit inhaltlichen Themenschwerpunkten statt. In den ungeraden Jahren werden diese jetzt immer im Kongresshaus Kap Europa abgehalten.

Foto: Thomas Wehling

So reisten DTV-Präsident Tim Rausche und DTV-Vizepräsident Thomas Wehling am ersten Dezember-Wochenende nach Frankfurt am Main, um Tanzsport Deutschland auf der Mitgliederversammlung und den vorgeschalteten Meetings zu vertreten.  Die Pausen wurde für diverse persönliche Gespräche mit DOSB-Vertreten oder anderen Verbandsrepräsentanten genutzt.

OV und NOV – DTV in beiden Gremien vertreten

Wie immer finden am Vortag der eigentlichen Mitgliederversammlung die Besprechungen der verschiedenen Interessengruppen statt: Die Konferenzen aller Spitzenfachverbände und vorgeschaltet getrennt nach den olympischen und nicht-olympischen Spitzenverbänden (OV und NOV). Der DTV war dabei - diese Möglichkeit ist neu - in beiden Gremien vertreten. In allen Sitzungen werden im Wesentlichen die auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung stehenden Themen aus Sicht der verschiedenen Interessengruppen diskutiert (parallel tagen auch noch die Landessportbünde, die Verbände mit besonderen Aufgabenstellungen etc.), Meinungen gebildet, Änderungsvorschläge erarbeitet und auch teilweise Probeabstimmungen durchgeführt.

Ein zentrales Thema in allen Runden war "Geld"... Dabei war die im Vorfeld bereits heiß diskutierte Beitragserhöhung gar nicht das Wichtigste: Die Erhöhung um 0,05 € pro Mitglied war bereits als Minimalkonsens besprochen worden, um die Kostensteigerungen der Jahre seit der letzten Beitragserhöhung zu kompensieren. Die ursprünglich angedachte weitere Erhöhung um 0,05 € zum Ausgleich eines strukturellen Defizits wurde zurückgestellt und soll durch Prozess- und Strukturänderungen innerhalb des DOSB ausgeglichen werden. Viel kritischer sind derzeit die - nicht zuletzt in Folge des "60-Milliarden-Urteils" des Bundesverfassungsgerichtes - ausstehenden Zusagen für die Sportförderung 2024. Gerade die OV in der Vorbereitung auf die Mitte 2024 stattfindenden Olympischen Spiele sehen die Wettkampfvorbereitung ohne Zusage der Finanzmittel massiv gefährdet - aber auch die NOV, für die bereits die Vorbereitung auf die World Games 2025 läuft, brauchen diese Zusagen aus dem Bundeshaushalt dringend. In dem Zusammenhang sei auch noch die Bildung der "Leistungssportagentur" zu erwähnen: Der DOSB sieht den Prozess zur Bildung dieser unabhängigen Stelle anstelle der bisherigen Prozesse zwischen DOSB und BMI/BVA (Bundesministerium des Innern / Bundesverwaltungsamt) auf einem guten Weg und hofft auf die damit angestrebte Verwaltungsvereinfachung und Flexibilisierung für die Fachverbände.

Die Nachfrage zur Fortschreibung des am 31. Dezember 2023 auslaufenden GEMA-Pauschalabkommens konnte seitens des DOSB noch nicht abschließend beantwortet werden. („Die Verhandlungen laufen noch.“) Wir hoffen, dazu kurzfristig positiv informieren zu können…

"So sieht Wertschätzung aus!"

Die eigentliche Mitgliederversammlung am Samstagmorgen (Beginn neun Uhr) hatte eine sehr lange Tagesordnung, war dann aber nach vier Stunden zur Zufriedenheit aller Teilnehmenden erfolgreich zu Ende. Zu einer Jahrestagung gehört auch immer eine (möglichst wegweisende) Rede des DOSB-Präsidenten, die Thomas Weikert unter das Motto "So sieht Wertschätzung aus!" stellte. Er sprach darin mehrere Themen an - unter anderem unseren Umgang mit Athletinnen und Athleten nach deren Karriereende oder die Anerkennung von ehrenamtlicher Tätigkeit. („Übungsleiter sollten nicht nur eine belanglose Aufwandspauschale, sondern Rentenpunkte für ihr Engagement bekommen. So sieht Wertschätzung aus!“)

Über das „Ob“ einer Olympiabewerbung Deutschlands wurde nach den zahlreichen und positiv verlaufenden Dialogkonferenzen in Sommer und Herbst 2023 nicht mehr diskutiert: Über eine Bewerbung für Olympische Sommerspiele in 2036 oder 2040 besteht großer Konsens (lediglich über eine Bewerbung für Winterspiele wird noch diskutiert). Die Mitgliederversammlung hat jetzt einen Auftrag an den DOSB erteilt, bis zur nächsten Mitgliederversammlung konkrete Bewerbungsunterlagen zu erarbeiten.

„Die positiven Wirkungen des Sports treten in den Hintergrund, wenn Nachrichten über interpersonale Gewalt im organisierten Sport aufkommen.“ Deshalb ist eine weitere und übergreifende Verstärkung der Maßnahmen zum Thema „Safe Sport“ notwendig. Der Zukunftsplan „Safe Sport“ über einen Zeitraum von zehn Jahren wurde einstimmig beschlossen.

Die Weiterentwicklung der Rahmenrichtlinien für Athletenvertreter*innen war bereits ein Jahr zuvor intensiv diskutiert worden. Mittlerweile liegt eine Reihe von abgestimmten Ergebnissen vor, die jetzt in die Umsetzung gehen sollen. Das Thema musste in Gänze allerdings noch einmal vertagt werden, weil noch keine abschließenden Formulierungen zur Mitbestimmung der Athletenvertretungen gefunden werden konnten – die Voraussetzungen sind in den Sportarten zu unterschiedlich. (Was darf der nationale Verband überhaupt selbst entscheiden?)

Änderungsanträge mehrheitlich angenommen

Fast den Abschluss der Tagesordnung bildete ein umfangreiches Paket von Satzungsänderungsanträgen; 28 (!) Einzelanträge standen auf der Tagesordnung. Nachdem im Vorfeld die kritischsten Punkte vorbesprochen und teilweise modifiziert worden waren (u.a. wurde die Einführung einer Pauschalvergütung für Präsidiumsmitglieder zurückgestellt), war die vom DOSB beantragte Abstimmung über eine komplette Neufassung, die alle Änderungsanträge zusammenfasste, erfolgreich, und brachte die notwendige 3/4-Mehrheit. Somit war auch dieser Tagesordnungspunkt zügig abgeschlossen. Anträge mit Auswirkungen auf den DTV waren in diesem Jahr nicht dabei...

Nächstes Jahr trifft sich das höchste Entscheidungsgremium des Deutschen Sports am 7. Dezember 2024 in Saarbrücken.

 

von Thomas Wehling Uhr

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