Neues Gesicht für die GOC

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Neues Gesicht für die GOC

Mannheim. Zum 16. Mal werden die German Open Championships (GOC) Tanzsportler aus aller Herren Länder im August nach Mannheim locken. Bevor die Veranstaltung jedoch in Routine erstarrt, haben ihr die Veranstalter kleine kosmetische Korrekturen verordnet, denen weitere Schönheitsoperationen folgen sollen. "Die GOC wird ein neues Gesicht erhalten", versprach Michael Maugé, Direktor der Mannheimer Ko...

Mannheim. Zum 16. Mal werden die German Open Championships (GOC) Tanzsportler aus aller Herren Länder im August nach Mannheim locken. Bevor die Veranstaltung jedoch in Routine erstarrt, haben ihr die Veranstalter kleine kosmetische Korrekturen verordnet, denen weitere Schönheitsoperationen folgen sollen. "Die GOC wird ein neues Gesicht erhalten", versprach Michael Maugé, Direktor der Mannheimer Kongreß- und Touristik GmbH, die als wirtschaftlicher Veranstalter der beste Partner der Tanzsportverbände ist. Auf einer Pressekonferenz am 2. Mai wurden einige der Neuerungen vorgestellt.

Ein bekanntes Gesicht wird man in Mannheim nicht mehr sehen: Harry Körner, langjähriger sportlicher Direktor und einer der " Väter der GOC", hat seinen Wohnsitz nach St. Petersburg (Rußland) verlegt und ist aus der GOC-Organisation ausgeschieden. Die Verantwortung trägt nunmehr ein "Steering Comitee" mit Harald Frahm (DTV-Präsident), Karl Breuer (Präsident des nationalen und internationalen Professionalverbands), Gerd Weissenberg (DPV-Vizepräsident), Donnie Burns, Michel Maugé und Wilfried Scheible (TBW-Präsident). Großes Ziel des "Steering Comitee" ist es, die sportliche Attraktivität der GOC weiter zu verbessern. Erste Maßnahme: das Wertungsgericht ist hochrangig besetzt. Knapp die Hälfte der Juroren - 19 von 40 - sind ehemalige Weltmeister oder Blackpool-Sieger der Amateure oder Profis. Der Anteil englischer Wertungsrichter ist so hoch wie nie zuvor, Osteuropa ist mit rund einem Viertel vertreten, womit der immer sehr hohe Zustrom der Paare aus dem Osten berücksichtigt wird. Die Qualität des Wertungsgerichts soll vor allem Paare aus England anlocken, die die GOC bisher konsequent gemieden haben. Erste Zusagen liegen bereits vor. Aber auch aus einem ganz anderen Teil der Welt werden Paare anreisen: zum ersten Mal ist China mit von der Partie; die Tanzakademie Peking schickt 30 Paare, die am Eröffnungsabend Ausschnitte aus einem zweistündigen Showprogramm zeigen und natürlich auch an den Turnieren teilnehmen werden. Mehr Paare als bisher werden aus Japan erwartet; dort haben vor allem die Professionals um die GOC-Teilnahme geworben. Die Profi-Turniere auf der GOC zählen zur World Series, aus der die Weltrangliste der Professionals ermittelt wird.
Besonders die Zuschauer wird eine weitere Verbesserung erfreuen: Die Abendveranstaltungen, die sich in der Vergangenheit oftmals bis weit bis nach Mitternacht hinzogen, sollen strikt auf 24 Uhr begrenzt werden. Semifinal- und Finalrunden, Showblöcke und - ebenfalls neu - Publikumstanz sollen die Abende unterhaltsam und übersichtlich machen. Weitere strukturelle Veränderungen sind für nächstes Jahr geplant.
Das alljährliche Garderobenchaos im Untergeschoß des Rosengartens gehört der Vergangenheit an. Den Paaren steht im August das Tulla-Gymnasium gegenüber dem Kongreßzentrum zur Verfügung mit allen Räumlichkeiten und sanitären Einrichtungen (Duschen!). Die Paare müssen nur einmal über die Straße gehen. "Wir werden bei schlechtem Wetter genügend Regenschirme bereitstellen", kündigte Michel Maugé an.
Nicht von dauerhafter Natur sind die Änderungen, die sich aus den Renovierungsarbeiten im Kongreßzentrum Rosengarten ergeben. Seit heute, Freitag, sind Musen- und Stamnitzsaal für fünf Monate geschlossen, weil das Dach von Grund auf saniert werden muß. Als Ersatz für den Musensaal wird der Beethovensaal im Dorint Hotel mit Parkett ausstaffiert und als Turnierfläche genutzt. Die bislang dort beheimatete VIP-Lounge wird in den Stamnitzsaal verlegt, der für die GOC vorübergehend und nur in den Abendstunden geöffnet wird. "Wir müssen alle etwas zusammenrücken. Das wird nicht jedem gefallen, läßt sich aber nicht ändern", bedauert Maugé die Einschränkungen und verspricht: "Im nächsten Jahr, wenn der Rosengarten hundert Jahre alt wird, holen wir alles nach - auch den Eröffnungsball, der aus räumlichen Gründen in diesem Jahr ausfallen muß."

von Ulrike Sander-Reis Uhr

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