Mitgliederversammlungen WDSF und WDSF-PD

Profitanzsport

Mitgliederversammlungen WDSF und WDSF-PD

Delegierte treffen sich im spanischen Granada

Im bewölkten und angenehm kühlen Granada in Spanien stand der Sonntag ganz im Zeichen des Annual General Meeting (AGM) der WDSF. Delegierte von Tanzsport Deutschland waren Präsidentin Heidi Estler und Vizepräsident Dr. Tim Rausche. Bundessportwart Michael Eichert nahm als zweiter Vizepräsident der WDSF teil. Neben einigen unproblematischen Änderungen und Ergänzungen der Rules sowie bei Anti-Doping...

Im bewölkten und angenehm kühlen Granada in Spanien stand der Sonntag ganz im Zeichen des Annual General Meeting (AGM) der WDSF. Delegierte von Tanzsport Deutschland waren Präsidentin Heidi Estler und Vizepräsident Dr. Tim Rausche. Bundessportwart Michael Eichert nahm als zweiter Vizepräsident der WDSF teil.

Neben einigen unproblematischen Änderungen und Ergänzungen der Rules sowie bei Anti-Doping- und Ethik-Bestimmungen, gab es zwei strittige Anträge des Präsidiums. Zum einen wurde gegen die Stimmen des DTV sowie einiger anderer nationaler Verbände und bei zahlreichen Enthaltungen beschlossen, eine Plattform für "Other Dances" einzuführen, was im Grundsatz bedeutet, dass sich die WDSF in einer Wettkampfschiene im Bereich von Tanzsportarten engagiert, die traditionell das "Feld" der International Dance Organisation (IDO) sind. Dieses kann in nationalen Verbänden, in denen eng und gut mit nationalen IDO Verbänden zusammengearbeitet wird, zu Spannungen führen. DTV-Präsidentin Estler betonte die enge Zusammenarbeit zwischen dem DTV und dem nationalen IDO-Mitglied, der TAF, in Deutschland. Das WDSF-Präsidium sicherte zu, dass es sich nicht in die nationalen Absprachen einmischen wird.

Zum anderen wurden die Änderungen der "Competition Rules" diskutiert, da das WDSF-Präsidium beabsichtigte, eine automatische Sperre für 12 Monate für Paare zu implementieren, die an Meisterschaften und Cups anderer Verbände teilnehmen. Bislang lagen das "Ob?", das "Wie?" und das "Wie lange?" bei Sanktionen im Ermessen des jeweiligen nationalen Verbandes. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Teilnahme an Wettbewerben anderer Organisationen, die lediglich den Titel "Cup" tragen, als "unerlaubt" gelten sollten, auch wenn sie in keiner Weise den Charakter einer Meisterschaft haben. Aufgrund bereits im Vorfeld ausgetragener Diskussionen wurde der Antrag dahingehend verändert und verabschiedet, dass die WDSF eine Sperre von zwölf Monaten empfiehlt, die Entscheidung hierüber jedoch den nationalen Verbänden überlässt. Insofern hat sich für den DTV nichts geändert.

Neben Wahlen zum Ethik-Komitee und zum Vorsitzenden der "Athletic Commission" wurde auch das "Disciplinary Council" neu gewählt. Zum Nachfolger des nach neun Jahren Tätigkeit nicht wieder angetretenen Christoph Rubien ernannte das Gremium Jens Grundei (Niedersachsen) auf Vorschlag des DTV.

Am Samstagmorgen hatte die WDSF-Professional Division (PD) ihr Meeting abgehalten, bei dem vor allem Finanzregelungen und leichte Änderungen der Rules besprochen und verabschiedet wurden. Der DTV ist im Gremium des "Managing Committees" der PD mit Martin Pastor vertreten, Delegierte waren Heidi Estler und Michael Eichert. Im Wesentlichen wurde beschlossen, dass Paare von ihren nationalen Verbänden bis spätestens vier Wochen vor einem Event dem Ausrichter gemeldet sein müssen und Ausnahmen nur noch über den WDSF-PD Sportdirektor zu erreichen sind. Zum anderen darf jetzt außer einer internationale Meisterschaft, Super Grand Prix oder Cup pro Kontinent pro Wochenende kein Turnier in der gleichen Kategorie oder Zehn Tänze durchgeführt werden. Der Einsatz von Wertungsrichtern bei Meisterschaften erfolgt in Zukunft über ein elektronisches Losverfahren. Das Programm hierzu wurde von Stephan Rath aus Deutschland entwickelt und vorgestellt.

Weitere Informationen zum Sitzungswoche der WDSF-Gremien folgen im Verbandsorgan "Tanzspiegel".

Dr. Tim Rausche

von Daniel Reichling Uhr

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