Israel in XXL

Für Dagmar Beck (Foto) war es eine Premiere, für Düsseldorf eine Wiederkehr. Die Schulung für Formationswertungsrichter in Frankfurt bot an beiden Tagen Höhepunkte eigener Art. Am ersten Tag stand Dagmar Beck erstmals als Referentin vor rund hundert Wertungsrichtern und bot, unterstützt von der Ludwigsburger Standardformation, viele nützliche Informationen über die Standardsektion und ihre Bewertung. Alle vier Wertungsgebiete brachte Dagmar Beck auf den Punkt und demonstrierte zusammen mit der Mannschaft oder auch einzelnen Paaren im Vergleich richtige und falsche Ausführung. Zusätzlich hatte sie einige Beispiele von Formationsturnieren zum Veranschaulichen auf DVD mitgebracht. Für den letzten Teil ihrer Lecture hatte sie mit der Mannschaft eine kleine Jazz-Choreographie sowie eine Ballett-Demonstration einstudiert, um den Aspekt "Harmonie" zu illustrieren. Ihr gesamter Vortrag wurde mit viel Applaus bedacht, die Premiere der Trainerin als Referentin war vollauf gelungen. Fotos: Heidi Estler

Am Sonntag gab es ein Wiedersehen mit der Weltmeisterformation und - choreographie von 1993: Düsseldorf und Israel. Bundestrainer Oliver Wessel-Therhorn hatte die Truppe von damals zusammengetrommelt, um seinen Vortrag völlig unabhängig von aktuellen Mannschaften und Choreographien gestalten zu können. " Israel in XXL" kündigte der Bundestrainer - nicht ganz charmant und auch nicht ganz zutreffend - an. Die aus allen Teilen Deutschlands zusammengerufene Mannschaft zeigte auf beeindruckende Weise, dass sie nichts, gar nichts verlernt hatte. Zum Schluss zeigte Düsseldorf "Israel" komplett mit Einmarsch und Ausmarsch, und das Publikum stand sechs Minuten lang davor und klatschte begeistert mit. Anschließend flossen die Tränen auf dem Parkett - mit so viel Zuspruch hatten die 16 Ehemaligen wohl nicht gerechnet. "Ihr seid die inoffiziellen Weltmeister der Hauptgruppe II", bedankte sich DTV-Lehrwart Horst Krämer bei der Mannschaft.
Im überfachlichen Teil hatte Dr. Thomas Kokott über die Struktur des Formationstanzens in Deutschland referiert. Der Bremer Physiotherapeut Heiner Wolken berichtete über die tanz- und formationstypische Verletzungen und ihre Therapie.